„Die Backbonetrasse „Frickenhofer Höhe“ verläuft im Wesentlichen zwischen Eschach und Gschwend. Sie erschließt insgesamt zehn Ortsteile, davon zwei der Gemeinde Gschwend, fünf der Gemeinde Eschach, zwei der Gemeinde Ruppertshofen und die Gemeinde Täferrot, mit schnellem Internet“, erläuterte Landrat Klaus Pavel. „Heute dürfen wir im Landgasthof Stern in Mittelbronn zu Gast sein, um die Backbonetrasse offiziell zu aktivieren und mit einem Speedtest die Leistungsfähigkeit der Glasfaserhausanschlüsse zu demonstrieren. Ich freue mich, dass wir damit - wie es unser Konzept zum kreisweiten Backboneausbau vorsieht - weitere weiße Flecken von der Landkarte tilgen können. Dem Land danke ich an dieser Stelle herzlich für die Förderung der Breitbandausbaumaßnahmen des Ostalbkreises und der Kommunen.“
Die rund 17,8 km lange Breitbandtrasse wurde im Rahmen der kreisweiten Backboneplanung zwischen Juni 2017 und November 2019 realisiert. Von den 1,9 Mio. Euro Investitionskosten hat das Land Baden-Württemberg 900.000 Euro Fördermittel beigesteuert. Die Baumaßnahme ist damit eines der mehr als 1.900 Breitbandprojekte, welche die Landesregierung seit 2016 bereits mit rund 450 Millionen Euro gefördert hat. Ihr Ziel ist es, Baden-Württemberg bis 2025 flächendeckend mit gigabitfähigen Netzen zu versorgen. Dazu hat das Land eine Investitionsoffensive gestartet, die mit dem neuen Doppelhaushalt 2020/21 nicht nur fortgesetzt, sondern noch gesteigert wird. Auf Antrag der Regierungsfraktionen hat der Finanzausschuss des Landtags beschlossen, weitere 600 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Damit investiert die Landesregierung in dieser Legislaturperiode mehr als eine Milliarde Euro in den Breitbandausbau – das entspricht einer Milliarde Euro, die direkt den Kommunen zugutekommt. Das ist in diesen sechs Kalenderjahren an jedem einzelnen Tag – auch an Heiligabend, Neujahr und Ostermontag – fast eine halbe Million Euro.
NetCom BW-Geschäftsführer Bernhard Palm informierte darüber, dass entlang der „Frickenhofer Höhe“ rund 110 Glasfaser-Hausanschlüsse, sogenannte FTTB-Anschlüsse, realisiert worden seien. Weitere 370 FTTC-Anschlüsse sind möglich, d. h. die Glasfaseranbindungen enden in Kabelverzweigern, den grauen Verteilerkästen am Straßenrand, und die Leitungen zum Kunden werden in Form von Kupferkabeln weitergeführt. „Mit dem Breitbandausbau hat die Gemeinde einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft getan. Wir freuen uns, hier als starker Partner der Gemeinde tätig zu sein“, sagte Bernhard Palm.
Über 8.000 Kunden mit 9.000 aktiven Verträgen beziehen im Ostalbkreis schnelles Internet und weitere Telekommunikationsdienste von der NetCom BW. 269 Technikstandorte sind im Ostalbkreis schon in Betrieb, die Netze BW sowie die EnBW ODR verfügen über rund 630 km Glasfaserkabel im Ostalbkreis. Das Gesamtpotenzial der Anschlüsse beträgt innerhalb des derzeitigen, von Komm.Pakt.Net und dem Ostalbkreis vergebenen Auftragsrahmens knapp 13.000 Anschlüsse.
Die Verwaltung des Breitbandnetzes im Ostalbkreis ist Aufgabe der Komm.Pakt.Net, einer Kommunalanstalt des öffentlichen Rechts, in welcher der Ostalbkreis und alle seine 42 Städte und Gemeinden Mitglieder sind. Jens Schilling, Vorstandsvorsitzender der Komm.Pakt.Net: „Diese Infrastruktur ist ein Meilenstein für die Region. Mit dieser können nun alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Gewerbetreibende an den exponentiellen Zeiten und den neuen Anwendungen wie Industrie 4.0, dem Internet der Dinge, Telemedizin, selbstbestimmtem Leben im Alter, autonomem Fahren, Home Office, Mobilität und Unterhaltung teilhaben und in eine neue Epoche starten.“
Der Ostalbkreis und die Kommunen überlassen ihre kommunale Breitbandinfrastruktur der Komm.Pakt.Net zur Weiterverpachtung an einen Netzbetreiber, in diesem Falle also an die NetCom BW. Diese betreibt das Netz des Ostalbkreises, der nach Übergabe der funktionsfähigen Infrastruktur für das Backbonenetz Pacht erhält.
Anschließend wurde den Gästen live demonstriert, wie Techniker der NetCom BW den Hausanschluss des Landgasthofs Stern auf über 300 Mbit/s einstellen konnten. „Diese Bandbreiten stehen symmetrisch zur Verfügung, d. h. sowohl im Downstream als auch im Upstream sind diese Geschwindigkeiten konstant verfügbar. Die perspektivische Aufrüstung auf 1 Gbit/s ist bei den FTTB-Anschlüssen der Trasse „Frickenhofer Höhe“ technisch bereits vorgesehen“, erläuterte Bernhard Palm.